11.03.2019: Länderspiel Die Mannschaften haben bereits ihre ersten Trainingseinheiten im Maximare absolviert. Die Vorbereitungen auf das Wasserball-Länderspiel zwischen Deutschland und Russland in Hamm am Dienstag (12. März, 19.30 Uhr) laufen auf Hochtouren. An dieser Stelle allerdings der wichtige Hinweis: Wir sind restlos ausverkauft. Es wird für die Partie definitiv keine Abendkasse geben.

Bitte plant auch ein paar Minuten extra bei der Anreise ein. Jeder wird einen Parkplatz finden. Aber nicht jeder wird sein Auto direkt vor dem Maximare abstellen können. Ansonsten freuen wir uns auf ein hoffentlich spannendes Länderspiel und tolle Unterstützung von den Rängen...

06.03.2019: Länderspiel Wenn am 12. März die deutsche Nationalmannschaft im Maximare gegen die Auswahl Russlands ins Becken steigt, dann wird auch ein Stück Hammer Wasserballgeschichte fortgeschrieben. Der SC Rote Erde Hamm, der sich anlässlich seines 100-jährigen Jubiläums erfolgreich um die Austragung des Länderspiels beworben hatte, knüpfte schon in den 1960er-Jahren Verbindungen in die damalige Sowjetunion. Trotz Kaltem Krieg und Spannungen zwischen den Ländern stieg am 16. Juli 1960 im Jahnbad vor 3000 Zuschauern die Partie BRD gegen UDSSR, die die Sowjets knapp mit 4:3 für sich entschieden.

Mit Hans Hoffmeister, Bernd Strasser, Hans Schepers und Lajos Nagy waren vier Rote Erde-Wasserballer dabei. Nagy hätte dabei allen Grund gehabt, mit Wut in die Partie zu gehen. Er war 1956 nach dem Aufstand der Ungarn geflohen, den die Sowjets brutal niedergeschlagen hatten. „Ich habe viele Tote und abgebrannte russische Panzer gesehen. Das war schrecklich“, erinnert sich Nagy, der nach seiner Flucht schnell die deutsche Staatsbürgerschaft bekommen hatte, weil seine Mutter deutscher Abstammung war.

Trotz der politischen Spannungen sei der Kontakt zu den sowjetischen Spielern jedoch „absolut herzlich gewesen. Wir haben zusammen bis tief in die Nacht gefeiert. Das waren richtig liebenswürdige Menschen“, erinnert sich der 82-Jährige. Auch im Wasser sei es fair zugegangen, obwohl das „richtige russische Bären waren“.

Am Tag nach der Nationalmannschaft spielte der SC Rote Erde selbst mit seinem Vereinsteam gegen die Sowjets, verlor die Begegnung mit 3:6. Gewonnen hatten die Hammer Wasserballer jedoch neue Freunde. Der Gegenbesuch ließ nicht lange auf sich warten. Im März 1961 reiste der SC Rote Erde nach Moskau. „Auch dort ging es ganz locker zu“, erzählt Nagy, der 130 Länderspiele machte und mit dem SC Rote Erde, der sich mittlerweile als Abteilung dem TuS 59 Hamm angeschlossen hat, sieben Deutsche Meisterschaften gewann.

Im April 1962 war erneut die sowjetische Nationalmannschaft in Hamm. Im Stadtbad verlor der SC Rote Erde als Vereinsteam nur knapp mit 4:5. Im Mai 1976 unterlag die Bundesauswahl mit 5:6 der Sowjetunion im Jahnfreibad. 1994 war bei einem großen Fünf-Länder-Turnier die russische Nationalmannschaft in der Traglufthalle zu Gast.

1994 wechselte auch ein Russe zum SC Rote Erde, der den Hammer Wasserball über Jahre mitprägen sollte. Alexander Ogorodnikov galt als einer der besten Centerverteidiger der Welt. Bis 2002 blieb er in Hamm, wurde mehrfach Deutscher Vizemeister und Vizepokalsieger. „Ich habe eine super Zeit in Hamm gehabt“, sagt er. Nur ein Meistertitel habe gefehlt. Für das Länderspiel am 12. März kommt Ogorodnikov extra aus Moskau – und freut sich beim Jubiläum des Clubs bekannte Gesichter zu treffen.

Angepfiffen wird die Partie im Hammer Maximare um 19.30 Uhr. Tickets können im Vorverkauf für 8 Euro (ermäßigt 4 Euro) im Maximare, in der Geschäftsstelle des TuS 59 (Rietzgartenstraße 46) sowie beim Westfälischen Anzeiger erworben werden.

von Christian Bohnenkamp

20.02.2019: Länderspiel 100 Jahre wird der SC Rote Erde Hamm 2019. Zum Jubiläum haben sich die Wasserballer, die sich 2015 als Abteilung dem TuS 59 angeschlossen haben, für die Ausrichtung eines Länderspiels beworben - mit Erfolg. Am 12. März steigt im Hammer Maximare die Partie Deutschland gegen Russland. Kein Freundschaftsspiel, denn die Mannschaft von Bundestrainer Hagen Stamm kann mit einem Sieg noch den Sprung zum Europa-Weltligafinale in Zagreb schaffen, bei dem die besten acht Teams des Kontinents aufeinander treffen.

Möglich gemacht hat das der deutliche 18:9-Sieg auf Malta am 19. Februar. Weil parallel dazu Russland beim Gruppen-Spitzenreiter Ungarn verlor, ist Platz zwei noch drin in Hamm. Allerdings nur bei einem Sieg. Ein Unentschieden reicht nicht.

Bundestrainer Stamm schätzt die Russen „auf dem Blatt sicherlich stärker“ ein als seine eigene Mannschaft. Er setzt jedoch auf den Heimvorteil im Hammer Maximare. „Zuhause ist unser Team immer eine Macht“, weiß Stamm. Bewiesen hatte das seine Truppe zuletzt Ende Januar in Dresden, als sie vor mehr als 800 begeisterten Zuschauern erst nach Fünfmeterschießen gegen den hohen Favoriten Ungarn verlor. „Ich rechne mit einer Chance von 50:50, dass wir das Spiel für uns entscheiden“, sagt Stamm über die Partie gegen Russland. Es werde aber auch „viel von den Zuschauern in der Halle abhängen, die die Jungs mit der Heim-Atmosphäre tragen können“.

Beim Auswärtsspiel in Moskau hatte das deutsche Nationalteam noch klar mit sechs Treffern verloren. „Wir müssen besonders am Anfang einfache Fehler vermeiden“, fordert Stamm deshalb. Auch habe sein Team in Moskau zu leichtfertig Torchancen vergeben. „Das darf uns nicht noch einmal passieren“, sagt der Bundestrainer. Das Team müsse „von der ersten Sekunde an auch körperlich dagegen halten. Wenn wir clever und ohne Fehler spielen, haben wir eine Chance“, so Stamm.

Gegen Malta konnte es sich der Bundestrainer erlauben, einige Stammkräfte zu schonen. „Wenn es jedoch bei uns Ernst wird, wie im kommenden Länderspiel gegen Russland, dann setzen wir wieder auf unsere vertrauten Kräfte“, kündigt Stamm an.

Die Verantwortlichen vom SC Rote Erde fiebern dem wichtigen Länderspiel gegen Russland bereits entgegen. „Einen schöneren Rahmen, unser 100-jähriges Jubiläum zu feiern, kann es im Grunde nicht geben“, freut sich der Abteilungsvorsitzende Christian Müller. Er hofft, dass wir „viele bekannte aber auch neue Gesichter in der Halle sehen und zusammen ein tolles Wasserballfest erleben können“. Dass es aufgrund des Verlaufs der vergangenen Länderspiele „nun gegen Russland noch richtig um etwas geht, ist natürlich ein besonderer Glücksfall“, so Müller.

Für die Partie im Maximare gehen 500 Tickets in den Verkauf. Im Vorfeld können sie ab dem 25. Februar im Maximare selbst aber auch in der Geschäftsstelle des TuS 59 Hamm (Rietzgartenstraße 46) sowie beim Westfälischen Anzeiger für 8 Euro (ermäßigt 4 Euro) erworben werden. Vorbestellungen sind gegen Vorkasse bis 5. März bei Rote Erde-Wasserballwart Kristian Berg (kristian.berg1985@web.de) möglich.